>>> "Bildwelten" - Peter Busch, Malerei
14.06.2024–22.09.2024 | KUNSTHAUS SALZWEDEL
Ein Konglomerat aus Überraschungsmomenten, gepaart mit Entdeckerlust - das verheißt die Ausstellung der flirrenden Bildwelten von Peter Busch. Schicht um Schicht offenbaren sich seine Werke. Sie verblüffen mit immer weiteren Details - schemenhaften Andeutungen, die Assoziationen wecken und Gedanken auf Streifzüge schicken. Ein Stipendium hat Peter Busch 2022/23 einen längeren Aufenthalt in Hamburg eingebracht. Die dort entstandenen künstlerischen Erzeugnisse speisen die aktuelle Ausstellung im Kunsthaus Salzwedel, die bis vor kurzem genau so noch in der Galerie Kleindienst auf dem Gelände der alten Baumwollspinnerei in Leipzig zu sehen war. Auf diesen Bildern begegnen einem Gestalten, die mittendrin sind in ihrem jeweiligen Tun, an dem wir für einen Augenblick teilhaben dürfen – als hätte jemand mit einem kurzen Stopp die Zeit angehalten. Buschs Werke sind seltsam unaufdringlich. Sie lugen mit diffizilen Beobachtungen um die Ecke, als ob sie erst einmal zurückhaltend vorfühlen wollten, wer ihnen sein Augenmerk schenkt. Sie haben es nicht eilig, geschweige denn nötig, sich in den Vordergrund zu rücken. Dezent und souverän ist über diese Bilder jemand am Werk, der mit einer sehr feinen Beobachtungsgabe durch die Welt gehen muss. Der Gesichtern bei kaum figurativ konkreter Ausprägung maximale mimische Ausdrucksstärke verleihen kann. Oder ganze Beziehungsgeflechte zwischen Menschen (und Tieren) über Konstellationen von Farbflächen entfaltet.
Öffnungszeiten Di - So 14 - 17 Uhr
Eintritt Erwachsene 4 €, ermäßigt 3 €. Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre Eintritt fr
>>> "Rückblick-Aussicht" Sonderausstellung mit Werken der Künstler Ernst von Hopffgarten und Klaus Müller-Klug
Vom 13.10. bis 17.12.2023 im Kunsthaus Salzwedel
Das Kunsthaus Salzwedel freut sich sehr, das umfangreiche Werk der überregional etablierten Künstler Ernst von Hopffgarten und Klaus Müller-Klug in einer gemeinsamen Ausstellung präsentieren zu können. Beide Künstler haben ihre Wirkungsstätte in der Region, die wir am 28.10 besuchen werden. Müller-Klug und von Hopffgarten verbindet eine jahrzehntelange Künstlerfreundschaft und eine kompromisslose Suche nach künstlerischer Klarheit und Erkenntnis in Skulptur und Radierung. Darüber hinaus lässt sich ihrer beider Engagement für den Kulturraum unserer Region gar nicht hoch genug wertschätzen. Alles in allem ein zwingender Grund mit „Rückblick – Aussicht“ genau das zu tun, was der Titel proklamiert. Die Ausstellung ist ein retrospektiver Einblick in das Lebenswerk der Künstler und verweigert sich der bloßen Rückschau mit einem beschwingten Blick auf aktuelle Werke und neue Perspektiven.
Klaus Müller-Klug (geb. 1938 in Oldenburg) ist Bildhauer par excellence. Einer der 50 Zentner schwere Granitsteine mit Hammer und Meißel bearbeitet und monumentale Steinskulpturen schafft. „Es geht gewiss um das Spannungsfeld zwischen Natur und kulturgeschichtlichen Dimensionen. Das Archaische des Materials offenbart durch bildhauerische Bearbeitung seine Nähe zum Mythos.“ (Lothar Romain) Müller-Klugs Skulpturen sind ein Duett zwischen dem mythologisierenden Blick des Menschen, getrieben von der Suche nach Sinn in Form, nach Wärme, Behausung und Selbstverortung, und zwischen den natürlichen Eigenschaften des rohen Materials. In der Ausstellung „Rückblick – Aussicht“ zeigt Müller-Klug darüber hinaus Skulpturen aus Kupfer und Aluminium. Werke wie der „Große Götze“ schlagen den Bogen weit zurück über die Jahrtausende und bewahren sich damit – bei aller Verhaftung in der Gegenwartskunst – einen Hauch von Zeitlosigkeit. Sie spiegeln weniger Vorgänge wider, die uns unmittelbar in der realen Umwelt umgeben, „als vielmehr Zusammenhänge, die nicht alltäglich sind und weiter weisen in tiefere Zusammenhänge“; so Dr. Lucie Schauer. Klaus Müller-Klugs Skulpturen stehen unter anderem in der Potsdamer Hegelallee, in der Freien Universität Berlin, in dem Skulpturenpark der Seegeniederung in Gartow und sind in vielen bedeutenden Sammlungen vertreten. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und in Lüchow-Dannenberg, wo er zusammen mit Monika Müller-Klug den Skulpturengarten Damnatz unterhält.
Ernst von Hopffgarten (geb. 1948 in Meissen) ist Bildhauer und Druckgrafiker, der in den vergangenen Jahren besonders mit seinen abstrakten schwarz-weißen Kaltnadelradierungen in Erscheinung getreten ist. Schwarz ist für den Künstler mehr als nur eine Farbe unter vielen. Schwarz und seine stufenlosen Nuancierungen im Wechselspiel mit Weiß ermöglicht dem Künstler eine radikale Abstraktion und den Betrachtenden maximale Freiheit und räumliche Tiefe bei ihren Streifzügen durch die dichten Schichten der sich überlagernden Flächen und Schraffuren. Während für den Künstler eher die Musik eine Bezugsordnung bei der Bildkomposition ist, meint das auf sich selbst zurückgeworfene Auge häufig Landschaften und Architektur zu erkennen und liegt damit weder falsch noch richtig. Denn, so Dr. Dorothée Bauerle-Willert „um dieses zu sehen, um dieses und dieses und dieses zu sehen, ist vorausgesetzt die Freiheit. Und das ist für mich einer der tiefsten Impulse der Kunst, dass sie auf die Welt blickt in Freiheit.“. Diesen Blick der Freiheit schenkt uns das Werk von Ernst von Hopffgarten. Ein Geschenk allerding, mit dem auch die Bürde einher geht, nicht bloß zu erkennen, sondern den Blick selbst formen und gestalten zu lassen. Ernst von Hopffgarten lebt und arbeitet in Trebel, Lüchow-Dannenberg.
Ausstellungszeitraum: 13. Oktober - 17. Dezember 2023
Künstlerführungen: Sa. 14. Oktober 2023, um 15 Uhr und So. 17. Dezember 2023, um 15 Uhr
Ausstellungsbegleitend: Atelierbesuch - Ausflug in den Skulpturen Garten Damnatz und in die künstlerischen Werkstätten Trebel am 28. Oktober 2023. Abfahrt ab Kunsthaus um 11:00. Ende 16 Uhr am Kunsthaus. Eine Anmeldung unter Kunsthaus-Team, Tel. 03901/ 3022777, per E-Mail an info@kunsthaus-salzwedel.com ist erforderlich.
>>> UNFREEZE - Sonderausstellung mit Zeichnungen von Noi Fuhrer und Installationen von Jáno Möckel
Sonderausstellung vom 14.04. bis 25.06.2023 im Kunsthaus Salzwedel
Der Frühling kommt und mit ihm erwacht die Kunst aus dem Winterschlaf. Das Kunsthaus Salzwedel ist froh mit der Sonderausstellung UNFREEZE zwei aufregenden Positionen der Gegenwartskunst eine Plattform zu bieten. Noi Fuhrers Kohlezeichnungen und Jáno Möckels Installationen beschäftigen sich auf fantasievolle Weise mit dem Alltäglichen. Sie legen mit archelogischer Akribie und poetischer Wucht verborgene Schichten im Vertrauten frei. Psychologische genauso wie gesellschaftskritische Qualitäten kommen zum Vorschein. Möckel nutzt raffinierte Techniken der Materialverfremdung, Fuhrer eine eigenwillig konturlose Zeichentechnik, um die Blickwinkel der Betrachter zu entrücken. Die Werke in UNFREEZE (deutsch auftauen) scheinen sich am liebsten auf der Schwelle aufzuhalten. Sie thematisieren den Übergang zwischen zwei Zuständen auf ergreifende Weise. Zwischen Subjekt und Gesellschaft, zwischen Starre und Bewegung, zwischen Paranoia und Freude.
Noi Fuhrer
Die 1987 in Tel Aviv geborene und aktuell in Berlin lebende Künstlerin Noi Fuhrer sorgt aktuell mit emotionalen Kohlezeichnungen für Aufsehen. Es sind alltägliche Szenen und vermeintliche Nebensächlichkeiten die auf Noi Fuhrers großformatigen Strichzeichnungen zu glänzen beginnen und eine theatrale Bühne betreten. Ein schmelzendes Eis zum Beispiel transzendiert den Alltag zu einem nostalgisch leuchtenden Moment, indem verschiedene Erinnerungs- und Traumwelten ineinander verschmelzen. Beachtenswert ist ihre eigenwillige Technik. Die Bilder bestehen ausschließlich aus Schraffuren, die sich, unterschiedlich stark aufgetragen, in eine Richtung über das Blatt ziehen. Das Dargestellte erscheint konturlos, diffus und schwer greifbar. Wie ein verwackelter Schnappschuss, der gerade aufgrund der Unschärfe besser in der Lage zu sein scheint von Wirklichkeit zu berichten als das ausformulierte Bild. Die Leerstellen in Noi Fuhrers Bildern, die wenigen Bereiche also ohne Kohlestriche, blenden uns förmlich und in diesem Geblendet sein offenbart sich das Potenzial der Imagination und die Chance einer Erkenntnis. Noi Fuhrer studierte am Goldsmith Collage in London (2008 - 2011) und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg (2019 - 2021).
Jáno Möckel
Jáno Möckels Installationen sind von einer spannenden Doppelbödigkeit durchzogen. Auf den ersten Blick muss man schmunzeln. Ein plüschiger Stift kriecht, als sei er zum Leben erweckt, den steilen Hang eines Mülleimers herauf, eine Computermouse hängt zerzaust und verheddert im Kabelsalat unter einer beflockten Wartesaalbank einer BRD typischen Behörde. Handgenähte Briefe liegen im Raum verteilt, durch deren Gewebe scheinen Logos von Unternehmen und Institutionen hindurch. In Möckels Werk gibt es viel zu entdecken. Die augenscheinliche Freude des Künstlers an Materialverfremdung und am Fantastischen überdeckt allerdings nie die realen und alltäglichen Widrigkeiten des Lebens und der existenziellen Notlagen, von denen seine Werke mit großer Dringlichkeit berichten. So beschäftigt sich die zuvor skizzierte Szene aus der Arbeit "No fear of sleep" mit der finanziellen Verschuldung deutscher Haushalte. In der Installation "Pawnbroker's" inszeniert Möckel die Vitrine eines Pfandleihauses. Hierfür ließ er Luxuswaren verfremden und künstlich verstauben, die nun wirken wie Ladenhüter und Relikte aus einer vergangenen Epoche deren Moden sich überholt haben. Fragen nach Wert und Wertverlust durchziehen sein Werk genauso wie das treibende Begehren seiner Kunst sich den Zwängen einer vom Konsum orientierten Ordnung zu widersetzten und sich die umgebende Welt künstlerisch zu eigen zu machen. In Möckels spielerischer Entrückung des alltäglichen Problems steckt vor allem eines: Eine freudvolle Selbstermächtigung. Und die ist ansteckend.
Programm
- Fr, 14.04.2023, 15 Uhr Künstlerführung mit Noi Fuhrer & Jáno Möckel
- So, 14.05., 15 Uhr „Halboffene Quellen“ Videokunst & Buchvorstellung – künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum – Artist Talk mit Jáno Möckel (Künstler) und Camillo Ritter (Kurator)
- So, 25.06. 15 Uhr Letzter Tag der Ausstellung: Künstlerführung mit Noi Fuhrer & Jáno Möckel
Die Ausstellung ist ab Freitag, den 14.04.2023 von Di-So, 14-17 Uhr täglich geöffnet. Der Eintritt kostet 5,00 € (erm. 3,00 €).
Weitere Informationen sowie Anmeldung zur Führung unter 03901 3022 777.
DAS GROSSE ETWAS - Hans Aichinger und Matthias Kanter | Malerei
Sonderausstellung vom 10.07. bis 06.11.2022 im Kunsthaus Salzwedel
Das Team des Kunsthauses freut sich sehr, für die Ausstellung der beiden besonderen Künstler aus Leipzig und aus Friedrichshagen (Mecklenburg) erstmals die gesamte Ausstellungsfläche zu einer Ausstellung zusammenzufügen.
Hans Aichinger und Matthias Kanter – die Arbeiten der Künstler verhalten sich diametral zueinander. Arbeitsweise und Gestus sind nicht nur unähnlich, sondern enorm abweichend voneinander. Gerade darin liegt die Spannung, denn beide Künstler beschäftigen sich mit Form und Farbe, mit Sinn und Inhalt, mit Gegenständlichkeit, Konzentration und einem verbildlichten Innehalten, das zwischen Konkretheit und Unbestimmtheit blitzschnell wechselt. Der dazwischen liegende Spannungsraum kann für jede Betrachter*in eine lohnende Gedankeninspiration sein. Das große Etwas liegt in der Luft – die Suche danach kann zur Anregung werden.
Hans Aichinger
Sehen wir genau hin. Die Attraktion im Bild ist ein Kragen, ein Ohr, der opulente Faltenwurf eines gewöhnlichen zeitgenössischen Textils oder eine leicht manieriert ausgestellte Hand. Hans Aichingers zumeist jugendliche Darsteller sind ausstaffiert mit offenbar bedeutsamen Utensilien und Merkmalen von großartig einfacher Natur. Ihr milde-melancholischer Blick ist auf das Unsichtbare gerichtet. Dieser Blick lenkt die Aufmerksamkeit auf eine Komponente von höchstmöglicher Abstraktion. Grandezza verleiht Aichinger malerisch eher nebensächlichen oder simplen Dingen. Tatsächlich erhöht er sie und schafft damit zugleich den Raum für ein individuelles unbestimmtes Narrativ. Das theaterhafte Figurenarrangement, das prononcierte Licht und mittels Lasuren erzeugtes Raumtiefe-Empfinden lassen eine hochkonzentrierte, bühnenartige und überwirkliche Situation entstehen. Wo sie an Reales grenzt, lässt sich nicht sicher feststellen. (Quelle: reitergalleries)
Matthias Kanter
Ich kenne keinen anderen Maler, der sich so intensiv mit der Wirkung von Farbe beschäftigt wie er. Bei seiner Beschäftigung mit der Geschichte der Malerei hat er sich auf die Farbe als Bedeutungsträger und als raumbildendes Element im Bildraum konzentriert. Die Erforschung subtiler Farbklänge und das Transportieren von Emotionen allein durch Farbe ist zu seinem zentralen Thema geworden. Seine Werke – so reduziert und einfach sie auf den ersten Blick wirken mögen - erfordern eine emotionale Öffnung des Betrachters und ein genaues Erspüren der einzelnen Farbsolisten, die erst zusammen ein Konzert ergeben. Wie in einer gelungenen musikalischen Komposition ergänzen sich die einzelnen Farben, bilden Kontrapunkte oder antworten aufeinander und ergeben erst zusammen ein Werk. (Quelle: Martin Mertens)
Das große Etwas ist die umfangreichste und imposanteste Ausstellung, die das Kunsthaus Salzwedel seit seiner Eröffnung im Jahr 2016 zeigt. Für die befreundeten Künstler Aichinger und Kanter wird die gesamte Ausstellungsetage des Hauses bespielt. Kunstkenner*innen und Interessierte sollten diese außergewöhnliche Exposition nicht verpassen.
Nähere Informationen gerne beim Kunsthaus Salzwedel unter info(at)kunsthaus-salzwedel.com und per Telefon unter: 03901 3022 777.
Die Ausstellung ist ab 10.07.2022 täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel geöffnet.
Der Eintritt beträgt für Erwachsene 7,00 € und ermäßigt 5,00 €. Für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
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KÜNSTLER-INTERVIEW | 04.07.2022
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Kunsthaus
Wir freuen uns eine Auswahl Ihres malerischen Schaffens ab 10.07.2022 im Kunsthaus Salzwedel zeigen zu können. Kennen Sie die Hansestadt? Was verbinden Sie mit ihr?
Hans Aichinger
Ich kenne Salzwedel nicht, liebe aber den Baumkuchen.
Matthias Kanter
Die Altmark ist für mich durch viele Ferien an der Biese in Osterburg Kindheit. Salzwedel stand für den Baumkuchen. Das Vorfahren sogar in Salzwedel gelebt haben, erfuhr ich erst später.
Kunsthaus
Ihre Werke sind recht unterschiedlich in der Inszenierung und beim Umgang mit Farbe und Pinsel. Deshalb die Frage: Wo liegen Ihre Gemeinsamkeiten bei der künstlerischen Arbeit? Was verbindet Sie?
Hans Aichinger
Matthias habe ich während seines kurzen Leipzig-Intermezzos kennengelernt. Er war damals mein Ateliernachbar in der Spinnereistraße. Trotz der unterschiedlich anmutenden Malereien gibt es Gemeinsamkeiten. Unsere Bilder haben einen langen gedanklichen Vorlauf und die Kunstgeschichte sitzt immer mit in unseren Ateliers. Wenn ich bei Matthias in Friedrichshagen bin, sehe ich liebreizende Gespenster von Malern, die vor 500 Jahren gelebt haben durch den Raum schwe-ben. Außerdem hören wir die gleiche Musik.
Matthias Kanter
Die Fragestellungen sind viel ähnlicher als die malerischen Antworten vermuten lassen. Der Zweifel an der Avantgardegläubigkeit des 20. Jahrhunderts? Die Erfahrung von „Geistigkeit“, die sich im Begriff des Handwerks verbirgt? Das Sujet als Vorwand für Malerei?
Kunsthaus
Der Blick auf das Unsichtbare, das Sinnierende, das mentale Schweben einiger Ihrer Protagonisten… Herr Aichinger, Ihre Werke regen den ersten, aber noch mehr den zweiten Blick an. Man denkt viel zu erkennen und doch ist da etwas, was sich unserem herkömmlichen Sehen entzieht. Können Sie dieses Etwas näher skizzieren?
Hans Aichinger
Wir leben in einer vollständig bebilderten Welt. Vom Aufwachen bis zum Einschlafen sehen wir in Bildermaschinen. Das Gezeigte hat eine Gemeinsamkeit. Es spricht unaufhörlich. Die köstlichen Raritäten sind jedoch Bilder, die uns zum Schweigen bringen. Da, wo uns der Versuch zu sprechen misslingt, wir nicht mehr reden müssen, dürfen wir endlich still sein.
Kunsthaus
Herr Kanter, Sie arbeiten ganz anders als Hans Aichinger. Welchen Stellenwert hat das Thema Farbe für Sie? Welchen Stellenwert hat das Haptische?
Matthias Kanter
Während meiner künstlerischen Sozialisation war der bewusste Umgang mit Farbe als eine wesentliche Möglichkeit der Malerei eher unterentwickelt – zumindest in Deutschland. Lehrbarkeit repräsentierten in Dresden eher die Zeichner. Spätestens mit den Jahren in Venedig wurde der historische Konflikt zwischen der „wirkenden“ Farbe als Bildgegenstand und den repräsentativen Möglichkeiten mir deutlich. Daraus entwickelte sich mein persönlicher „Forschungsauftrag“ zur Farbe… bis hin zur Entwicklung einer eigenen Maltechnik. Diese hat die Möglichkeiten der Lasurmalerei (Farben durch Untermalung räumlich zu fixieren) mit der Veränderlichkeit durch Licht, die nur das Fresko in seiner trockenen kristallinen Oberfläche bietet, verbunden. Wasser ist das entscheidende Malmittel, in dem das Bild als eingefrorener Glücksmoment auftrocknet.
Kunsthaus
Ihren Werken hängt etwas Musikalisches an – als ob sich die Gegenstände wie in einer Symphonie miteinander verbin-den und ein großes Ganzes bilden. Gleichzeitig schweben alle Elementarsolisten allein im Raumgefüge. Was inspiriert Sie zu Ihren Werken?
Matthias Kanter
Dazu verweise ich oft auf ein gutes Konzert von z. B. Bach. Wir spüren, dass etwas elementar Wesentliches von der Bühne strömt… ohne dieses „Etwas“ in Worte fassen zu können. Trotzdem ist es nicht beliebig, nur fehlen uns gerade die Worte. Während des Konzertes entstehen in unserem Kopf durch die Musik konkrete Bilder und Geschichten. Der Mensch neben uns hat aber einen anderen Film. Auslöser ist die Musik. Das kann die Malerei auch. Inspirieren lasse ich mich oft von Erinnerungen und Bildern anderer Kollegen. Ich brauche ein Gegenüber, an dem ich meine Bildentscheidungen abstimme. Wenn ich an Giovanni Bellini den-ke, entsteht ein anderes Bild als bei Tiziano oder Morandi. Als Grundprinzip geht es immer um eine Shakespeare-Aufstellung. Jeder und Jedes soll möglichst gleiche Rechte bekommen, um im Gespräch der Farben mitspielen zu können. Man nannte das auch mal „All Over“. Ein durchaus musikalisches Kompositionsprinzip.
Kunsthaus
Herr Aichinger können Sie mit dem Begriff Superrealismus etwas anfangen? Ein Begriff, der für die Detailgenauigkeit, mit der Sie arbeiten, Verwendung findet.
Hans Aichinger
Es beruhigt und beglückt mich, dass es die Realität gibt. Ich kann einen Tag meines Leben damit zubringen, den Faltenwurf einer Sportjacke oder ein Gesicht zu studieren. Die Gravitation, der Elektromagnetismus, die schwache und die starke Atomkraft bilden den faktischen Rahmen unserer Welt. Der Rest ist relativ und kann interpretiert werden. Meine Versuche die Realität mit liebevoller Gründlichkeit wiederzugeben, leben von der Hoffnung auf genau diesen Rest. Wenn alles gutgeht, kann das Sichtbare auf das Unsichtbare verweisen.
Kunsthaus
Wir leben in einer Zeit, in der künstlerisches Schaffen neu entdeckt werden muss von Menschen. Viele haben inzwischen mit rein existentiellen Dingen zur Bewältigung ihres Lebens zu tun und widmen sich dem Luxus des künstlerischen Genusses weniger. Spüren Sie, dass sich etwas geändert hat in der Gesellschaft?
Hans Aichinger
Von ihrem Anbeginn an, war die Menschheit mit der Sicherung ihrer Existenz beschäftigt. Sinnsuche, Erklärung und Trost sind aber auch existenzsichernde Aufgaben. Kunst ist eine von vielen Kulturtechniken, die wir Menschen erfunden haben, um solche Aufgaben anzugehen. Insofern ähnelt unsere Gesellschaft allen vorangegangen. Auch die Bedeutung der Kunst hat sich meiner Meinung nach nicht geändert. Kunst als sinnstiftende Erfahrung war schon immer eine Minderheitenveranstaltung. Der Materialismus und die Ökonomie haben doch längst gewonnen.
Matthias Kanter
Eine gefühlte Begabung zu nutzen ist immer auch ein fast religiöser Auftrag und der mühsamere Weg eher Prüfung als Hindernis. Es gab in der Geschichte bessere, aber auch viel schlechtere Umstände. Sicher werden die Zeiten gerade nicht besser, aber wer an die Fensterbilder von Oskar Schlemmer denkt, weiß das es dem Werk nicht schaden muss. Solange man es vor Zerstörung schützt, läuft die Möglichkeit seiner Wirkung über die Zeiten. Ein Vorteil der Malerei!
Kunsthaus
Vielen Dank für das Gespräch.
O Brien's Magneten Junge. Werke von Camillo Ritter - 08.04. - 12.06.2022
Raumgreifende Installationen, die auch verlassene Filmsets sein könnten, Fotografien, aus denen die Lust auf Malerei und Abstraktion spricht und skurrile Skulpturen, die durch Videoloops lebendig werden - aus Ritters Werken sprudelt eine schelmische Freude an der Ungreifbarkeit. Die jüngsten Wandreliefs und Skulpturen aus Tadelakt, einem aus Marokko stammenden Glanzputz, erinnern mit ihrer "speckigen" Oberfläche und ihren Sujets an antike Ornamentik ebenso wie an futuristisches Design. Die Bezeichnung "Aus der Zeit gefallen" trifft auf einen Großteil der Arbeiten Camillo Ritters zu. Sie wirken ein wenig wie Störsender, die grundlegende Ortungssysteme der Betrachter*innen auf subtile Weise manipulieren. Die zahlreichen Werke in der Ausstellung sind geheimnisvoll, verspielt, irritierend und bestens geeignet, sich in ihnen zu verlieren. Sie spiegeln spürbar die in Frage stehende Selbstverortung des Menschen im digitalen Zeitalter. Camillo Ritter wurde 1990 in Niedersachen, südlich von Hannover geboren und studierte zunächst Film und Medien an der Universität Hildesheim und schließlich Bildhauerei in der Klasse von Prof. Andreas Slominski, an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Während der letzten Jahre nahm er an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, unter anderem an dem Kunstevent "The Gate" in der Hamburger HafenCity. Nach seinem Abschluss 2021 folgte Camillo Ritters erste institutionelle Einzelausstellung unter dem Titel "Nokargo" im Kunstverein Jesteburg. Seit kurzem lebt er im benachbarten Wendland. Zusammen mit der Künstlerin Chenxi Zhong gründete er dort den Kunstraum Tangente, einen Ort für Kunstausstellungen, Konzerte und Symposien.
Die Ausstellung ist vom 08.04. bis 12.06.2022 im Kunsthaus Salzwedel. Am Samstag, den 09. und am Samstag, den 23. April um jeweils 15 Uhr bietet Camillo Ritter Künstlerführungen durch die Ausstellung an. Er lädt am Freitag, den 13.05. um 18 Uhr zum Artist-Talk mit einem Gastkünstler ein sowie am Sonntag, den 12.06.2022 um 15 Uhr zur Finissage.
Nähere Informationen erteilt das Kunsthaus Salzwedel unter info@kunsthaus-salzwedel.com und per Telefon unter: 03901 3022 777. Die Ausstellung ist täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel geöffnet. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 5,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
>>> Kunst in der Altmark. Anders sehen, Ein Aussstellungsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal im Kunsthaus Salzwedel [ 01.10.2021 – 09.01.2022, verlängert bis zum 30.01.2022 ] und im Anschluss in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt, Berlin
Jenseits der Metropolen hat sich in der Altmark im nördlichen Sachsen-Anhalt eine lebendige Kunstszene mit ganz unterschiedlichen Stilrichtungen entwickelt, und mit dem Kunsthof Dahrenstedt, der Künstlerstadt Kalbe, dem Kunsthaus Salzwedel sowie dem Kunstfestival Wagen & Winnen finden sich gleich vier Initiativen, die weit über die Region hinaus bekannt sind. Ausgangspunkt für die Ausstellung "Kunst in der Altmark. Anders Sehen" ist ein zweijähriges Forschungsprojekt der Hochschule Magdeburg-Stendal. Seit Frühjahr 2018 wurden Künstlerinnen und Künstler, die in der Altmark leben und arbeiten, zu ihren Wegen in die Kunst und ihrem Kunstverständnis interviewt. Parallel dazu fanden Werkrecherchen statt und wurden Foto- und Videoaufnahmen erstellt. In den Ausstellungsräumen des Kunsthaus Salzwedel und darin präsentierten 17 bildende Künstlerinnen und Künstler werden zwei Perspektiven miteinander verwoben, um den gewählten Untertitel "Anders Sehen" umzusetzen. Neue Blickrichtungen zu eröffnen, und mit Sehgewohnheiten zu brechen, ist der Kunst immanent und ist Motiv künstlerischer Praxis - die in der Ausstellung ausgestellten Werke transportieren diesen Anspruch. Es geht aber auch darum, einen Blick "hinter die Werke" zu nehmen und die Künstlerinnen und Künstler "anders zu sehen" und ihnen auch "nahe" zu kommen. Durch die Ausstellung hindurch ziehen sich - als aufbereitete Präsentationen aus dem Interviewprojekt - textuelle, akustische und visualisierte Collagen und Installationen sowie in 3D realisierte virtuelle Atelierbesuche, um Einsichten in den Kunstbetrieb zu ermöglichen und den künstlerischen Schaffensprozess erfahrbar zu machen. Das zur Ausstellung konzipierte Begleitbuch "Kunst in der Altmark . Anders Sehen - 17 Künstlerinnen und Künstler im Gespräch" ist im April erschienen. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Peter Adler
Michael Braune
Anne Buch
Angelika Flaig
Helga Geissler
Heinrich Herbrügger
Hejo Heussen
Paul Hoffmann
Corinna Köbele
Rüdiger Laleike
Marlen Liebau
Hans Molzberger
Bettina Müller
Rieke Schmieder
Monika Thoms
Carl Vetter
Benno Zöllner
Der Link zur Ausstellungswebseite der Hochschule Magdeburg-Stendal:
https://ausstellung-kunst-in-der-altmark-anders-sehen.h2.de/
>>> Fotografien von Jan Vogtschmidt, 23.07. - 19.09.2021
Die Ergebnisse jahrelangen Schaffens türmen sich in Schachteln und Kartons, in Papierschränken und Schubladen. Der seit 2018 in Salzwedel lebende Fotograf Jan Vogtschmidt schaut auf ein bewegtes Leben in Paris, New York und Berlin zurück. Die unbändige Lust am fotografischen Experiment, die Fülle seiner Arbeit, das Spektrum und die Qualität seiner Fotos waren für das Kunsthausteam Anstoss für die Ausstellung.
Jan Vogtschmidt wurde 1968 im Landkreis Osnabrück geboren. Nach seiner Fotoausbildung arbeitete er als junger Assistent mit Fotografen aus aller Welt zusammen. Es entstanden Kataloge, Anzeigen und redaktionelle Modestrecken. Nebenbei ergaben sich für ihn spannende Begegnungen: "Helmut Newton chauffiert, z.B. Vivienne Westwood, Helena Christensen und auch Stella Tennant getroffen. Mit Anna Dello Russo (Moderedakteurin ital. Vogue) im riesigen Locationvan durch die schmalsten Straßen von Paris gefahren, im Rückwärtsgang. Der Fahrer war ich." lässt er diese Zeit Revue passieren. Das Lebensgefühl dieser Zeit wird auf seinen unzähligen Polaroids von damals spürbar. Jan Vogtschmidt profitierte von der Zusammenarbeit mit den großen Namen seiner Zunft und schöpfte systematisch das chemisch-technische Potenzial der Analogfotografie aus. Im Dunkel des Labors verfeinerte er die Bildmotive und steigerte deren Wirkung. "Plus vrai que nature, realer als die Natur!" Er überschritt die Kategorien der Motive und die Grenzen zur Kunst. Es entstanden eindringliche Portraits, Modefotografien, Stillleben bis hin zu übergroßen naturkundlichen Bildideen. "Pilzliebhaber bin ich sowieso. Ich liege im Wald auf der Lauer. Eingegraben in den Boden, mit der schweren Kamera und fotografiere Pilze. Das Abenteuer des Vertrauten. Sich zu fragen, wo sich eigentlich der Fotograf befindet, fügt der Aufnahme noch Humor hinzu." Doch all diese "modernen" Verfahren traten für Vogtschmidt in den Hintergrund, als er sich dem historischen und aus den Anfängen der Fotografie stammenden nassen Kollodiumverfahren (1851) zuwendet. Er besorgt sich einen Apparat aus poliertem Holz mit einem Balg aus Kaliko, wie eine Ziehharmonika gefaltet. Die mit den damaligen Petzvalobjektiven erzeugten Kollodium-Fotografien sind außergewöhnlich scharf und hochauflösend. Gleichzeitig haben die Bilder die unvermeidbaren Fehler und Artefakte des Handgemachten und eine "Aura", die man sonst nur von sehr alten Fotografien kennt. Durch die Art und Weise der Aufnahme und durch den hohen Kontrast vom Kollodium entstehen sehr expressive Porträts. Besucher der Ausstellung haben an ausgewählten Terminen die Möglichkeit, sich im Kunsthaus Salzwedel auf diese außergewöhnliche Art von Jan Vogtschmidt ablichten zu lassen.
Die Ausstellung ist vom 23.07. bis 19.09.2021 im Kunsthaus Salzwedel täglich, außer montags von 14 - 17 Uhr zu sehen. Am Wochenende 31.07./01.08. und 10./11.09. ist Jan Vogtschmidt während der Öffnungszeiten im Kunsthaus und bietet Portraitaufnahmen in der Nasskolodiumtechnik an. Termine und Preise bitte unter info@kunsthaus-salzwedel.com erfragen.
Die Ausstellung ist täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
>>> Monstera Monkey Mask, Holzschnitte, Zeichnungen, Skulpturen und Tagebücher der Künstlerin Katrin Magens
Monstera Monkey Mask - eine Urwaldpflanze aus Papua Neu-Guinea ist Namensgeberin der neuen Sonderausstellung, die seit dem 09. Oktober 2020 im Kunsthaus Salzwedel zu sehen ist. Die Geschichte dieser Pflanze, zu Deutsch "Affenmaske", gehört zu den vielen ungewöhnlichen Inspirationsquellen von Katrin Magens. Die Künstlerin spielt mit den unterschiedlichen, sich überlagernden Wirklichkeitsebenen der Erzählung und verknüpft sie mit eigenen Erlebnissen ihrer Reisen: "...das interessiert mich, die Überlagerung der Ebenen beim Holzschnitt. Das ist für mich wie die Überlagerung der Erlebnis- und Erfahrungsebenen, die wir im täglichen Leben haben." (Katrin Magens, 2020) In der Ausstellung begegnet der Betrachter den stark konturierten Holzschnitten der Bildgruppe "Monstera Monkey Mask". Gleichzeitig gewährt die Kunsthaus-Ausstellung Einblick in die Arbeiten der Künstlerin aus den letzten 30 Jahren. In dieser "kleinen Retrospektive" nehmen ihre in diesem Umfang erstmalig gezeigten Tagebücher einen großen Raum ein. Seit 1996 führt sie KalenderKunstBücher, füllt sie mit "Auf"-Zeichnungen, Collagen und kleinformatigen Malereien: Ein ungeheurer künstlerischer Fundus, phantasievolle Vorgaben für ihre großformatigen Holzschnitte, installativen Skulpturen und Zeichnungen. Ausgangspunkt, und der Beginn für die permanente Auseinandersetzung mit Zeit und Ereignissen, ist der "Speicher", ein Eisenhaus, in dem 365 geschnürte "Tagesbündel" hängen. Die meisten ihrer Arbeiten entstehen vor allem auf ihrer Handpresse im Atelier in Dannenberg, aber auch bei Aufenthalten in Venedig (Scuola Internazionale di Grafica und dem Atelier Aperto im Palazzo Minelli), in der Grafikwerkstatt in Dresden (Algrafien) oder der Floodwater Residency von Mark Dion in der Seegeniederung von Gartow. Dort entstanden auch die ersten Vorarbeiten (Tuschezeichnungen) zu ihrem Holzschnitt-Bilderbuch "Eva".
Katrin Magens geboren 1954 in Lüneburg, aufgewachsen in Dannenberg an der Elbe. Von 1973 bis 1977 Studium an der Fachhochschule für Kommunikations- und Produktgestaltung in Hannover, Diplom im Bereich Grafikdesign. Sie arbeitete als freiberufliche Grafikerin für den Velber Verlag u.a., sowie als Dozentin in Schulen und Sommerakademien. Von 1994 bis 2004 freiberufliche Mitarbeiterin an der Hamburger Kunsthalle. Ihre künstlerische Ausstellungstätigkeit begann 1998. Seit 2004 ist Katrin Magens Mitglied im Bund Bildender Künstler und betreibt seitdem ihre Werkstatt/Galerie Hinterhaus in Dannenberg. Studienreisen und -aufenthalte führten sie nach Neuseeland und Papua Neuguinea, Venedig, ins Schloss Plüchow, Mecklenburg; Teilnahme an Messen (Leipzig, Hamburg) und Symposien.
Achtung: Wir haben den Zeitraum der Ausstellung verlängert vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021. Die Ausstellung ist täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Der Beitrag für eine Führung beträgt 2,00 €.
>>> Lebe Deinen Traum! Sonderausstellung, Cartoons von BECK, 26.06.-20.09.2020
Vom 26. Juni bis 20. September waren die Cartoons des Leipziger Künstlers BECK im Kunsthaus Salzwedel zu sehen und erheiterten die Gäste. Der Mann mit dem spiegelverkehrten E in der Signatur ist mit seinen komischen und hintergründigen Zeichnungen in Zeitschriften und Zeitungen wie taz, Readers Digest, natur, DIE ZEIT, Eulenspiegel und K-Tipp (Schweiz) vertreten und gehört zu den namhaftesten zeitgenössischen Repräsentanten seiner Zunft.
"BECK verfügt nicht nur über reichlich Humor, sondern gehört als sprachmächtiger Zeichner oder zeichnender Autor zur extrem raren Spezies der Doppelbegabung", schrieb Konstanze Crüwell in der FAZ anlässlich seiner Ausstellung im Caricatura Museum Frankfurt, 2016.
In Leipzig geboren, auf dem Lande bei Zeitz aufgewachsen, studierte er zunächst Architektur an der HAB, der heutigen Bauhaus-Universität Weimar, wechselte dann aber zum Studiengang Gebrauchsgrafik an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Eine Ausbildung, die er unfreiwillig, aufgrund politische Differenzen, beenden musste. 1987 begann BECK freiberuflich zu arbeiten; u.a. zeichnete er für die Kinderseite der Fernsehzeitschrift FF sowie für das Jugendmagazin Neues Leben. Cartoons faszinierten BECK schon seit Kindheitstagen.
Frühe Inspirationen waren die Zeichnungen von Henry Büttner; später kamen westdeutsche Vorbilder wie Ernst Volland und die amerikanischen Zeichner des New Yorker hinzu. Richtig durchgestartet ist BECK in der Mitte der 90er-Jahre. Seine Zeichnungen in der ZEIT und der taz, mehrere Cartoon-Bücher und
Ausstellungen, wie die vielbeachtete Werkschau im Caricatura Museum Frankfurt 2016, sowie diverse Auszeichnungen und Preise, 2020 der Heinrich-Zille-Karikaturenpreis der Stadt Radeburg, machten BECK beständig bekannter. "BECK tritt als Zeichner relativ dezent und unprätentiös auf ... (er) zeichnet sparsam, zielgerichtet und pointiert, er scheut klassische Motive und Standardsituationen des Witzes nicht, beleuchtet sie aber durch kühne Reduktion einerseits, überraschende, signifikante Details andererseits neu." (Auszug aus einer Rede des Dichters Christian Maintz über BECK.)
>>> Natursequenzen - Landschaftsbezogene Rauminstallationen von Carl Vetter, Sonderausstellung vom 15.11.2019 - 02.02.2020
Einfühlen, Verändern, Näherbringen: diese Tätigkeiten spielen im Schaffen von Carl Vetter eine zentrale Rolle. Der Künstler setzt sich mit dem Verhältnis von Natur, Landschaft und Raum auseinander. Für die Ausstellungsräume des Kunsthauses hat Carl Vetter eine eigens zusammengestellte Kombination aus Naturmaterialien und Kunstwerken entwickelt. Darunter befinden sich Fotografien und Zeichnungen von Landschaften sowie großformatige Materialdrucke von Runkelrüben und Steinen auf Silofolie. Ergänzt werden die visuellen Eindrücke durch Aufnahmen seiner Klangstücke, die er mit Kalksteinen erzeugt. Carl Vetter ist ein Experte für Raumveränderungen mit einfachen Mitteln. Subtil lenkt er die Aufmerksamkeit des Betrachters auf wesentliche Gedanken: Welche Beziehung hat der Mensch zur Natur? Wie handelt der Mensch, um der Natur näher zu kommen? Die Besucher*innen tauchen in eine Atmosphäre ein, die Raum zur Selbstbefragung gibt. Carl Vetter, 1949 in Weimar geboren, absolvierte von 1971 bis 1978 ein Kunststudium an der HFBK in Hamburg. Während seiner bemerkenswerten Laufbahn realisierte er zahlreiche Ausstellungen, Raumkonzepte und Aktionen mit Licht und Klang. Im Raum Salzwedel verwirklichte er zuletzt die Aktion "Kirchleuchten" in altmärkischen Feldsteinkirchen. Die neue Sonderausstellung "Natursequenzen" im Kunsthaus Salzwedel präsentiert Rauminstallationen von Carl Vetter ab dem 15. November 2019.
Im Rahmen der Ausstellung findet außerdem eine Künstlerführung am Sonntag, den 17. November und am Sonntag, den 29. Dezember jeweils um 15:00 Uhr statt. Auf einem gemeinsamen Rundgang erläutert Carl Vetter seinen künstlerischen Prozess und Hintergrundinformationen zu seinen Werken.
Die Ausstellung ist vom 15.11.2019 bis 02.02.2020 täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei. Der Preis für die Künstlerführung beträgt 2,00 € pro Person zzgl. Eintrittspreis.
>>> Leuchtspuren - Malereien, Grafiken und Skulpturen von Wolfgang Opitz, 04.07.2019 - 27.10.2019
Das Kunsthaus Salzwedel präsentiert in der neuen Sonderausstellung "Leuchtspuren" Malereien, Grafiken und Skulpturen von Wolfgang Opitz in einem Querschnitt aus 50 Jahren Schaffenszeit. Der Künstler lebt und arbeitet seit 1998 in Plüschow (Nordwestmecklenburg) und seit 2006 auch in der Altmark. Seine künstlerische Laufbahn begann er in den 1960-er Jahren in Dresden. Hier war er 1971 Mitbegründer der staatsunabhängigen Künstlergruppe "Lücke". In seinem facettenreichen Werk verbindet Wolfgang Opitz verschiedene künstlerische Techniken miteinander: Holzschnitte und Skulpturen werden durch Übermalungen ergänzt oder Teile seiner Holzskulpturen als Druckplatten verwendet. Die Motive liegen im Spannungsbereich zwischen Abstraktion und Figuration. Mal sind Körper und Gesichter zu erkennen, mal ist der Bildraum auf gegenstandslose Farbflächen reduziert. Opitz beschreibt seine "Reduktion auf Elementares" als Fortsetzung seiner künstlerischen Anfänge in der DDR und der Künstlergruppe "Lücke". Anstelle einer festgelegten Handschrift entwickelt Opitz einen künstlerischen Prozess der ständigen Umformulierung. "Leuchtspuren" bietet einen stilistisch und formal vielseitigen Einblick in diese individuelle Perspektive.
Die Ausstellung ist vom 04.07. bis 27.10.2019 täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
Termine rund um die Ausstellung
>>> Künstlerführungen
Im Rahmen der Ausstellung werden zwei Künstlerführungen am 13. Juli und 7. September jeweils um 14:30 Uhr stattfinden. Die Besucher erhalten hierin die Möglichkeit, mehr zur Entstehungsgeschichte der einzelnen Werke direkt von Wolfgang Opitz zu erfahren.
>>> KEEP OUT! Urbane Fragmente und Collagen, Sonderausstellung mit Werken von Ulli Bomans vom 08.03.-10.06.2019
Urban, experimentell und tiefgründig - mit Ulli Bomans zeigt das Kunsthaus Salzwedel ab dem 8. März 2019 einen jungen aufstrebenden Künstler, der mit seiner Kunst die Sedimente der Metropolen verarbeitet. Zu sehen sind Collagen, Assemblagen und serielle Arbeiten, die in starkem Kontrast zur ländlichen Umgebung des Ausstellungsortes stehen. Sie zeigen die "ferne" Stadt als Bühne und Gegenstand gesellschaftlicher und politischer Themen.
Für die urbanen Fragmente seiner Städtecollagen, die er "Snippets" nennt, begibt sich Ulli Bomans auf die Suche. Er folgt verheißungsvollen Namen wie Los Angeles, Lissabon, Bremen, Berlin, Frankfurt, Mexico City, Belgrad, Detroit, New York... und der Gefühlswelt die sie in ihm erzeugen. Dabei gilt sein Blick nicht den Sehenswürdigkeiten oder typischen Touristenpfaden, sondern den Schnipseln und weggeworfenen Gegenständen auf dem Boden. Der Künstler findet sich nicht selten in Stadtteilen und Milieus wieder, die Fremde lieber meiden sollten. In den Schattenseiten einer Stadt, als Ort des verwirrenden manchmal bedrohlichem Unbekannten, die die verdrängten Seiten menschlichen Verhaltens offenbaren. Diesen Aspekt greift der Ausstellungstitel "KEEP OUT" auf. Am Ende seiner Reisen entstehen Reliefs mit einer ganz eigenen Ästhetik, die Geschichten über die Städte, über die Metropolen und deren Bewohner erzählen.
Neben den urbanen Collagen stehen in der Ausstellung serielle Porträts. Seine großformatige Collage "Horny Goat Weed" zeigt Porträts der Staatsoberhäupter Kim Jong-un und Donald Trump, die 2018 zu einer Ausstellung mit dem Ausstellungstitel "Zerreißprobe" entstand. Passend zum Thema zerreißt Bomans die auf Papier gedruckten Gesichter und setzt Sie in immer neuen Variationen zusammen, sodass sie auf skurrile Weise miteinander verschmelzen. Ulli Bomans bedient sich dabei der Vervielfältigungstechniken von Copyshops, die in Großstädten an jeder Ecke zu finden sind. Diese erlauben es ihm, Motive beliebig oft zu wiederholen.
Reproduzierbarkeit und Experimentierfreude spielen auch bei dem Werk "Swinton-Siblings" eine wesentliche Rolle. Ulli Bomans reiht das Porträt der Filmikone Tilda Swinton in dieser seriellen Arbeit 150 mal in einer strengen Gitterstruktur aneinander. Er bedient sich nicht der einfachen Wiederholung sondern bearbeitet die Bilder mit Knochenleim und Rost, sodass jedes Exponat durch Unregelmäßigkeiten und Sprödewerden des Materials zum Hinschauen und Vergleichen einlädt. Es erinnert an riesige urbane Plakatwände, Konzertankündigungen die aneinandergereiht an Wände angebracht und durch die Witterung zersetzt werden.
Ulli Bomans studierte an der Kunsthochschule Kassel freie Kunst bei Dorothee von Windheim und Alison Knowles, einer US-amerikanischen Künstlerin der Fluxus-Bewegung. In diesem Kontext hat er an Performance Projekten in Bremen, Kassel, Paris und New York teilgenommen. Mit seinen großformatigen Collagen-Serien ist er bereits in zahlreichen Galerien und Ausstellungshäusern vertreten, unter anderem 2018 in Bremen, Galerie K', "Im Interim", Hamburg, Frappant Galerie, "Sensitive Moments", 2017 Hamburg, Bunkerhill Galerie, "Großstadt-Dschungel", 2016 Detroit (USA), Popps Packing, "The Big Art Show with Studio +|-0, Neu Tramm, Raum 2, "Trip Detroit", 2014 Bremen, Kunst- und Kulturverein Spedition, "Spoilpark" Hamburg, Gängeviertel Fabrique, "Subsoljanka".
Neben Performances, Collagen und Klanginstallationen widmet sich Bomans verschiedenen Musikprojekten, wie z.B. "Shrubbn!!", dem Soloprojekt "Schieres" und ab 2003 der Gründung des Multimedialen Musik- und Performanceprojekts "Gladbeck City Bombing". 2009 hat er für die Deutsche Oper Hamburg und das Deutsche Schauspielhaus Hamburg Live-Umsetzungen von Ton und Musik für Theaterstücke produziert.
Die Ausstellung ist vom 08.03. bis 10.06.2019 täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
>>> AKT.LAND.FLUSS, Sonderausstellung mit Werken der Künstlergruppe ro sa ga ra ge vom 07.11.2018 - 27.01.2019
Neun zeitgenössische Künstlerinnen treten in einen spannenden Dialog der Wahrnehmung von Mensch und Natur. Bezugnehmend auf die Themen und Künstler der Dauerausstellung BROKEN BRUSHES im Kunsthaus Salzwedel, präsentieren die Künstler der ro sa ga ra ge unter anderem Porträts, Aktdarstellungen und Landschaften. Im besonderen Fokus steht ein historisches Vorbild, die Künstlergruppe "Die Brücke", welche 1905 in Dresden gegründet wurde. Die große Natur- und Menschenbezogenheit der Expressionisten als bildnerisches Anliegen, sowie die Unmittelbarkeit in der Umsetzung ihrer Eindrücke wurden zum methodischen Wegweiser für die Werke der ro sa ga ra ge in der neuen Ausstellung. Zu sehen sind Malereien, Zeichnungen, Graphiken, Skulpturen und Objekte. Es sind Einblicke in das gegenwärtige und freie Schaffen, das die Künstlerinnen seit Jahren miteinander verbindet und ihre Werke prägt. Die Ausstellung spürt dem Fluss des gemeinsamen Arbeitens der Gruppe nach und stellt die Frage, was eine Künstlergruppe heutzutage noch vermag. Namensgebend für die 2016 im Wendland entstandene Künstlergruppe war der Gründungsort, eine rosa Garage. Damals wie heute basiert die gemeinsame Identität im wöchentlichen gemeinsamen Akt malen. Disziplin und Leidenschaft, gegenseitige Anerkennung aber auch Auseinandersetzung und künstlerischer Diskurs sind Grundpfeiler der neun Künstlerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 14-17 Uhr geöffnet. Führungen können Sie telefonisch unter 03901 30 22777 oder per Mail unter info@kunsthaus-salzwedel.com buchen.
>>> "Künstler im EXIL" - Sonderausstellung von Werken aus der Sammlung Memoria von Thomas B. Schumann, 17.05.2018-14.10.2018
Unter dem Titel: "Künstler im Exil" greift die Ausstellung Aspekte eines historischen Themas mit hochaktuellen Bezügen auf. Gezeigt werden Werke aus der Sammlung "Memoria" von Thomas B. Schumann, Köln. Schumann befasst sich seit Jahren intensiv mit der deutschen Exil-Thematik und hat eine umfangreiche Sammlung an Bildern, Büchern und Dokumenten aus der Zeit von 1933-1945 und darüber hinaus zusammengetragen. Seine Sammlung hat er programmatisch unter den Begriff der "Memoria" (Erinnerung) gestellt, um jene Künstler vor dem "endgültigen Vergessen, Auslöschen (zu) bewahren". Die Themen der in der Sammlung enthaltenen Aquarelle, Zeichnungen und Ölgemälde spiegeln auf subtile Weise die Schicksale der Künstler wieder. "Hier malen Künstler, die sich zurechtfinden müssen, ohne viel Muße und Interesse zu haben für gewagte Stilsuche..." charakterisiert der Journalist und Exilant Georg Stefan Troller die Sammlung. So steht das Leid der Flucht neben scheinbar unverfänglichen Motiven von Blumensträußen, Badestränden oder Stadtansichten in der Fremde. Das Kunsthaus Salzwedel zeigt diese Werke und möchte dadurch eine Brücke zu den Arbeiten der Dauerausstellung "Broken Brushes" bilden. Den Künstlern beider Ausstellungen ist gemein, dass ihre Kunst als entartet verfemt, die Künstler verfolgt und zur Emigration gezwungen wurden. Die Lebensläufe und Schicksale jedes einzelnen Emigranten sind so vielschichtig wie die Menschen selbst. Die erzwungene Emigration bedeutete für die meisten Maler einen Bruch mit ihrem bisherigen Leben in Deutschland und Europa. Nur wenigen Malern gelang es, in der "Exilheimat" Fuß zu fassen und mit künstlerischer Arbeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Viele waren gezwungen, in völlig fremde Berufe auszuweichen, wobei profane Arbeit als Zeichenlehrer oder Illustrator für (Mode-)Magazine als Bruch zur künstlerischen Vergangenheit und ihrer Anerkennung empfunden wurde. Einige Künstler kehrten nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur wieder nach Deutschland zurück. Doch die wenigsten konnten an ihre früheren Erfolge und Ansehen anknüpfen, viele gerieten in Vergessenheit. Neben der historischen Darstellung ist diese Ausstellung eine Präsentation begabter Künstler und anregender Gemälde. Überdies gelingt es vielleicht, mit der Ausstellung auch ein Gespür für die Gefühlswelt heutiger Exilanten zu entwickeln. Das Kunsthaus-Team wünscht den Besuchern viel Freude mit dieser besonderen Ausstellung, die wir aufgrund ihrer Bedeutung für einen längeren Zeitraum angesetzt haben. Die Ausstellung ist vom 17.5. bis 14.10.2018 täglich von Dienstag bis Sonntag in der Zeit von 14:00 - 17:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 4,00 € und ermäßigt 3,00 €. Für Kinder bis 14 Jahre ist der Eintritt frei.
>>> Graficus Ludens. Sonderausstellung des Leipziger Künstlers Patrick Fauck vom 09.02.2018 - 29.04.2018
"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." Friedrich Schiller
Graficus Ludens – spielender Grafiker so lautet der Titel der kommenden Ausstellung im Kunsthaus Salzwedel. Gezeigt werden Arbeiten des Leipziger Künstlers Patrick Fauck.
Im Fokus der Ausstellung steht einerseits das weite Feld der druckgrafischen Disziplinen und andererseits der spielerische Umgang mit ihnen. Der Titel spielt bereits auf die beiden unterschiedlichen Aspekte an, die das Werk Patrick Faucks prägen. Als Künstler verkörpert er beide Fähigkeiten in einer Person. Er besitzt einerseits ein reiches Fachwissen über die Drucktechniken und andererseits die Fähigkeit frei mit den einzelnen Disziplinen zu Spielen. Auf diese Weise schafft er Neues, Unvorhergesehenes und Erstaunliches.
Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag bis Sonntag von 14:00 - 17:00 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro, ein Kombiticket mit der Dauerausstellung „Broken Brushes“ 6 Euro. Schüler und Studenten haben ermäßigten Eintritt.
>>> "Liebe Irma! Lebenszeichen aus dem Schützengraben" Sonderausstellung mit Feldpostkarten des Dresdner Künstlers Otto Schubert (1892-1970), verlängert bis 07.01.2018
Der große Krieg (1914 – 1918) gilt als der erste industriell geführte Krieg und der erste "totale" Krieg der Menschheitsgeschichte. Er ging als erster Weltkrieg in die Geschichte ein. Die furchterregende Heftigkeit der Ereignisse widersetzt sich bis heute jedem Verständnis. Am Ende befanden sich drei Viertel der Weltbevölkerung im Kriegszustand, mehr als 17 Millionen Menschen starben. Diese Zahlen geben einen Eindruck von dem verheerenden Ausmaß dieser Urkatastrophe.Dieses auch nach 100 Jahren nicht zu vergessen und aus der Geschichte zu lernen, ist Anlass für die neue Sonderausstellung im Kunsthaus Salzwedel.Anliegen der Ausstellung ist es, den ersten Weltkrieg aus dem Blickwinkel der Kunst zu beleuchten und auf diese Weise ganz persönliche Perspektiven auf die Geschehnisse erfahrbar zu machen.Der junge Künstler Otto Schubert studierte an der Kunstakademie in Dresden, bevor er 1915 in den Krieg eingezogen wurde. Von 1917 bis 1918 war er Meisterschüler beiOtto Gussmann und Otto Hettner und wurde mit dem großen Staatspreis ausgezeichnet. 1919 gründete er zusammen mit Otto Dix, Conrad Felixmüller und anderen die „Dresdner Sezession Gruppe 1919“. Inmitten der blutigen Kämpfe des ersten Weltkrieges, hielt er täglich seine Fronterfahrungen in kleinen Zeichnungen und Aquarellen fest. In den Jahren 1915 und 1916 entstanden knapp 80 Postkarten, die fast alle an seine Verlobte Irma Müller in Dresden adressiert waren. Manchmal betitelte Schubert seine kleinen Kunstwerke, oft aber gewähren die winzigen Bilder und die spärlichen Worte an den Bildrändern nur vage Einblicke in die persönliche Gedanken- und Erlebniswelt Otto Schuberts. Dennoch bewegen die kleinen Arbeiten den Betrachter tief. Otto Schubert öffnet Fenster und legt den Blick auf das individuelle Erleben eines Frontsoldaten frei. Es sind Lebenszeichen und Zeugnisse der Liebe zwischen Irma und Otto – eine Liebe die den Krieg überdauerte. Die Postkartenausstellung wurde bereits mit Unterstützung des Goethe - Instituts in Washington, USA gezeigt. Ebenso wie dort ist auch unsere Ausstellung von Dr. Irene Guenther kuratiert. Fast gleichzeitig erscheint Ihr Buch, welches die Hintergründe zu Otto Schuberts Feldpostkarten beleuchtet. Wir freuen uns, dass die Sonderausstellung wieder in Zusammenarbeit mit Gus Kopriva und Hans Molzberger entstanden ist.
Zusätzlich zu der Ausstellung erwartet Sie in den Räumen des Kunsthauses ein ganz besonderes Postamt, in dem Sie selbst Postkarten entwerfen und gestalten können, um diese individuellen Botschaften in die Welt zu senden.
Die Sonderausstellung ist vom 09.08.2017 bis zum 07.01.2018 im Kunsthaus Salzwedel zu sehen.
Leitung: Hans Molzberger, Kuratorin: Irene Günther Koordination: Anne Sevenich
Geöffnet ist die Ausstellung Dienstag bis Sonntag von 14:00 - 17:00 Uhr. Jeden ersten Donnerstag im Monat von 14:00 - 20:00 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro, ein Kombiticket mit der Dauerausstellung „Broken Brushes“ 6 Euro. Schüler und Studenten haben ermäßigten Eintritt. Weitere Infos unter www.kunsthaus-salzwedel.com
>>> "Otto&Helga - Heldenreise. Sonderausstellung mit Werken des Künstlerpaares Otto und Helga Geissler vom 12.05. - 23.07.2017
Achtung! Keramik-Workshops für Kinder und Erwachsene am 19 & 20. Juli 2017, weiterlesen...
Ab Mai gibt es eine neue Sonderausstellung im Kunsthaus Salzwedel. Sie zeigt Werke des Künstlerehepaares Otto und Helga Geissler. Neben Malerei und keramischen Gefäßen stehen auch die Persönlichkeiten und das Leben der beiden Künstler im Fokus der Ausstellung. Sie ist eine intime Reise in den Kosmos zweier Menschen, deren langes Leben geprägt ist von Erfindungskraft, Sinn für Humor, Leidenschaft, Stetigkeit, und der Fähigkeit, Rückschläge als Chancen zu sehen.
Otto Geissler wurde 1937 in München geboren. Er machte eine Ausbildung im grafischen Gewerbe, die er 1964 mit einer Meisterprüfung abschloss. 1979 erwarb er in Hörlkam/Niederbayern einen jahrhundertealten Bauernhof und beschäftigte sich nebenbei mit Landwirtschaft und Schafzucht. In seiner Malerei bedient sich Otto Geissler der Aquarell- und verschiedener Mischtechniken. Der völlig freie Einsatz von Farbe und Form verleiht seinen Bildern eine überzeugende Wirkungskraft. Die Bandbreite der Motive reicht von expressionistischer Natur- und Landschaftsschilderung bis hin zu einer freien Abstraktion, die ihre Anregung in Musik, Literatur oder einer bestimmten Idee erfahren hat. Vor allem die mythologischen Motive des „Odysseus“ inspirieren Otto Geissler. Die Helden, deren Abenteuer, Bewährungsproben, Versuchungen und das Thema der überdauernde Liebe finden Resonanz in seinem eigenen Leben. Seine Bilder sind nicht für die Öffentlichkeit geschaffen, sondern überwiegend „seiner lieben Frau“ gewidmet.
Helga Geissler setzt sich in ihren künstlerischen Arbeiten mit keramischen Gefäßen auseinander. Bauchige Vasen, flache Schalen, stark gegliederte Körper, Urnen – die Dimensionen und der archaische Charakter der Gefäße von Helga Geissler verweigern sich weitgehend einer rein funktionalen Verwendung. Wie Relikte einer vergessenen Kultur, archäologische Fundstücke der Vergangenheit, stehen sie und beanspruchen in ihrer Körperlichkeit ihren Raum. Helga Geissler erarbeitet diese Gefäße in einer alten Aufbautechnik, die ohne Verwendung einer Töpferscheibe auskommt. Die Form der einzelnen Körper entsteht aus ihren Händen, wächst Schicht für Schicht durch das Aufeinandersetzen der Tonwülste bis zum fertigen Objekt. Helga Geissler wurde 1937 in Molitz in der Altmark geboren. 1951 absolvierte sie eine Ausbildung im Lette-Verein Berlin, danach eine keramische Ausbildung bei Gottfried Ackermann in München. 1987 erhielt Helga Geissler den Bayerischen Staatspreis Goldmedaille für ihr Schaffen. Sie kehrte gemeinsam mit Ihrem Ehemann 1998 in ihr Geburtshaus nach Molitz in die Altmark zurück.
Die Sonderausstellung ist vom 12.05. bis zum 23.07.2017 im Kunsthaus Salzwedel zu sehen. Am Samstag, dem 13.05.2017 um 14:00 Uhr findet eine Künstlerführung satt. Dann begleitet Helga Geissler interessierte Besucher persönlich durch die Ausstellung und berichtet aus ihrem Leben als Künstlerin. Geöffnet ist die Ausstellung von Dienstag bis Sonntag von 14:00 - 17:00 Uhr. Jeden ersten Donnerstag im Monat von 14:00 - 20:00 Uhr. Der Eintritt kostet 4 Euro, ein Kombiticket mit der Dauerausstellung Broken Brushes“ 6 Euro. Schüler und Studenten haben ermäßigten Eintritt. Weitere Infos unter www.kunsthaus-salzwedel.com
>>> "Ich und die anderen" Ausstellung der Leipziger Künstlerin Claudia Rößger vom 3.2.-30.4.2017
Claudia Rößger widmet sich in dieser Ausstellung ihren eigenen immanenten Gesichtern und lässt in "ICH UND DIE ANDEREN" einen Zug Rollenspieler aufmarschieren. Es sind Rollen, die die Künstlerin beschäftigen, Rollen, die sie einnehmen könnte - ein abrufbares Repertoire von Einstellungen, die den Anspruch an sich selbst und fremde Erwartungen spiegeln.
In drei Werkkomplexen und auf insgesamt über 50 Werken in Malerei, Zeichnung und interessanten Mischformen zeigt Claudia Rößger ein großartiges wie seltsames Repertoire von Maskeraden, anziehend, faszinierend und befremdlich zugleich. Die drei Werkgruppen eint, dass der Arbeitsprozess als Modell der Selbstfindung und Selbstbefragung in den Vordergrund tritt. Bei Claudia Rößger gibt es keine vorangehenden Skizzen. Jedes Bild entsteht im Moment, die spontane Idee gibt das erste Bildelement vor und von da an befinden sich Künstlerin und Werk im Dialog und auf Augenhöhe und fordern sich gegenseitig heraus.
„Im Arbeiten entwickelt sich eine Geschichte. Was ist das für eine Figur? Was macht die, was kriegt die? was braucht die? ... es ist wie ein Zwiegespräch“. Form, Farbe, Zutat, Ausdruck - „ich fange an zu verdichten – aber es gibt auch Flächen, die unbeantwortet und geöffnet sind, die lass ich so stehen“.
Claudia Rößger wurde 1977 in Mittweida, Sachsen, geboren. Sie studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war Meisterschülerin bei Prof. Arno Rink.
Ihre Bilder wurden auf Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt u.a. in Berlin, Höxter, Havanna, Hamburg, Warschau, Frankfurt am Main, Dessau, Düsseldorf, London, Schleswig, Leipzig. Claudia Rößger ist in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten, sie lebt und arbeitet in Leipzig.
Im Rahmen der Sonderausstellung „ICH UND DIE ANDEREN“ die vom 03.02.2017 - 30.04.2017 im Kunsthaus Salzwedel zu sehen ist, gestaltet Claudia Rößger ein interessantes ausstellungsbegleitendes Programm. Eine Künstlerführung zum Eröffnungswochenende am 04.02.2017 um 14:00 Uhr durch die Ausstellung „ICH UND DIE ANDEREN“; am 05.03.2017 um 14:00 Uhr eine Führung durch die Ausstellung „ICH UND DIE ANDEREN“ mit Querbezügen zu ausgewählten Werken der Dauerausstellung BROKEN BRUSHES; ein zweitägiger Workshop zum Thema Porträt am 08. & 09.04.2017 jeweils von 10:00 - 17:00 Uhr sowie ein Künstlergespräch unter dem Titel „Erfundene Bildwelten“ am 30.04.2017 um 16:00 Uhr.
Nähere Informationen zu den Workshops finden Sie hier (bitte anklicken)!
>>> Werkschau des Berliner Bildhauers Claus Korch
„Das menschliche Gesicht ist der interessanteste Teil der Erdoberfläche.“
Lichtenstein...
Das herausragende Thema des Bildhauers Claus Korch ist die menschliche Figur. Dabei geht es ihm nicht in erster Linie um inhaltliche Fragen, sondern um die Phänomene von Form, Struktur und Oberfläche. Ein Großteil seiner Skulpturen bestehen aus einem rauen Kalkstein, den der passionierte Steinbildhauer häufig direkt ohne Vorstufen bearbeitet. Zeichnungen und Grafiken ergänzen Korchs Ausstellung, in denen er Züge ihm begegnender Menschen festhält. Daneben stehen die Aktstudien, freie oder solche, die im Zusammenhang einer geplanten Figur entstanden sind.
Geboren wurde Claus Korch 1936 in Magdeburg. Ihn prägte das Studium
(1956 bis 1961) an der Berliner Hochschule für bildende Künste bei dem Bildhauer Ludwig Gabriel Schrieber.
>>> „LITHO-SPHÄREN“ – Lithographien von Angelika Flaig
03.06.-14.08.2016
LITHO-SPHÄREN lautet der Titel der Ausstellung mit großformatigen Unikatsteindrucken von Angelika Flaig. Damit eröffnet das Kunsthaus Salzwedel vom 3.Juni bis zum 14. August 2016 seine Wechselausstellungsräume. Fotografie, Druckgrafik und Performance sind bis heute die bevorzugten Ausdrucksmittel von Angelika Flaig. Objekte und Installationen nehmen die Themen Wasser, Erde, Licht der Grafiken in den Ausstellungsräumen des Kunsthauses auf, wobei das Blau der Wände absichtsvoll die Exponate illuminiert. LITHO-SPHÄREN zeigt die Welt des Steindrucks und offenbart die persönlichen Wasser-Ansichten der Künstlerin: Wasser als Weg, Wasserbau und Architektur, Wasser im Spannungsfeld von Leben und Tod.
Neben einer Künstlerführung, einem Vortrag über die Drucktechnik der Lithografie und einem Künstlergespräch (siehe Veranstaltungskalender) wird es eine Performance geben, in der Angelika Flaig und der texanische Künstler Scott Roller (Violoncello und Elektronik) die Besucher in einen Licht- und Klangraum mit Motiven ihrer grafischen Zyklen entführen.
Zu Künstlerin:
Angelika Flaig wurde 1950 in Schramberg geboren. 1974 bis 1979 erfolgte ein Studium der Malerei und Graphik an der Akademie der Staatlichen Bildenden Künste Stuttgart und der Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart. Seit 1978 absolvierte Angelika Flaig zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. 1995 bis 1998 ist sie Leiterin des Kunstprojektes „Durban - Stuttgart“; Gastdozentin für Performance Art in Durban / Südafrika. 1996 erfolgen Performance-Auftritte im Kontext der Kulturhauptstadtprogramme von Kopenhagen. Im Jahr 2001 ist sie im Leitungsteam der Bühnenwerkstatt im Bauhaus Dessau für Szenographie verantwortlich. Seit 2002 betreibt die Künstlerin ein eigenes Atelier in Kornwestheim. 2005 - 2008 ist sie Ausstellungskuratorin für die Zehntscheuer der Gemeinde Möglichen. 2009 erfolgte die „LITHO-SPHÄREN“ - Einzelausstellung im Museum der Stadt Kornwestheim. Im Jahr 2015 zieht Angelika Flaig nach Sachsen-Anhalt, nach Oebisfelde. Hier richtet sie sich ein Atelier ein und betreibt eine Galerie.
Termine:
5.6.16, 14:00 Uhr – Künstlerführung
22.6.16, 19:00 Uhr – Vortrag: Technik der Lithografie –
Der Salzwedeler Stein
9.7.16, 20:00 Uhr - Performance mit Cello
14.8.16, 14:00 Uhr - Künstlergespräch und Finissage
vom 03.06.2016-14.08.2016 ist die Ausstellung von Di-So, 14-18 Uhr geöffnet.
>>> Pop-Up Ausstellung: „Jahrmarkt der Unglaublichkeiten“ der KG LeipZigZag
Ausstellung der Leipziger Künstler Ines Denecke, Claudia Rößger, Kai Spade, Peter Busch, Susi Sonnenkalb, Ulrike Lux, Anke Vetter, Anne Buch, Inka Perl und Olli Holland
07.05.-15.05.2016
Ein Dutzend Leipziger Künstler geht gemeinsam auf Landpartie. In ihrem Reisegepäck befindet sich Bewegtes, Skurriles, Illustres. In der Ausstellung interagieren Arbeiten aus den Bereichen der Objektkunst, Installation, Mixed Media, Malerei und Grafik. Kreuz- und Querverbindungen zwischen den Mitgliedern der KG LeipZigZag sind unter anderem gemeinsame Projekte wie die traditionsreiche 24-Stunden-Ausstellung, das Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst oder ein Atelier in der Baumwollspinnerei.
Die Leipziger Karawane bringt eine Vielfalt an künstlerischen Positionen zur Kulturellen Landpartie nach Neu Tramm. Auf dem Hinweg macht die Karawane Stop in Salzwedel um dem hiesigen Jahrmarktspublikum eine Kostprobe zu geben.
Eröffnung:
Freitag, 06.05.2016 um 19:00 Uhr im Kunsthaus Salzwedel.
Öffnungszeiten:
vom 07.05. bis 15.05.2016 ist die Ausstellung Di-So von 14:00-18:00 Uhr geöffnet
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Führungen
Anfragen unter 03901/ 3022 777
oder per E-Mail an
info(at)kunsthaus-salzwedel.com